Melodramma sacro von Gioachino Rossini
Canto Bayreuth, Tiroler Festspiele Erl
Regie • Thomas Kiemle
Ausstattung • Peter Schmidt
Musikalische Leitung • Wilhelm Keitel
mit Christian Tschelebiew, Miguel Sola, Alexandra
Kabala, Joachim Herrmann, Matteo Lee, Ezio Maria Tisi, Krisztina Nemeth
Motet et Madrigal, Minsk Orchestra
Rossini komponierte die Oper Mosè in Egitto 1817/1818 für das Teatro San Carlo in Neapel. Er war dort vom Impresario Domenico Barbaja für mehrere Jahre als Hauskomponist und musikalischer Leiter mit einem sehr gut dotierten Vertrag fest verpflichtet worden.
Am 5. März 1818 erfolgte die Uraufführung. Abgesehen von dem kurzen Schlussakt, in dem die Überquerung des Roten Meeres dargestellt wurde, zeigte sich das Publikum sehr beeindruckt. Das Schlussbild jedoch provozierte Buh-Rufe und Hohngelächter, denn der Umbau zur »Wasserszene« musste so schnell vonstatten gehen, dass die Bühnenarbeiter, die mit Hilfe der Bühnenmaschinerie die Wellen darzustellen hatten, sichtbar blieben und dem Ganzen eine unfreiwillige Komik verliehen.
Fast genau ein Jahr später, am 7. März 1819, brachte Barbaja das Werk erneut auf den Spielplan, allerdings mit einer wesentlichen musikalischen Änderung: Rossini hatte für den letzten Akt das berühmte Gebet Dal tuo stellato soglio neu komponiert und so mehr Zeit für den Umbau geschaffen. In dieser Form feierte die Oper einen rauschenden Erfolg und fand in allen Opernhäusern Europas schnell Verbreitung.